Die Geschichte des Weines reicht mehrere tausend Jahre zurück bis in das 6. Jahrhundert vor Christus. Früh entwickelte sich große Wertschätzung für das Kulturgut, welches als Genussmittel in der Gesellschaft bis heute nicht mehr wegzudenken ist.
#badischezeitung #Weinkult #KulinarischeHighlights – Wie verkostet man Wein richtig? -badischeZeitung
Möchte man die Sinne mit einem Gläschen Wein verwöhnen, so stellt nicht nur die Wahl der richtigen Sorte einen wichtigen Faktor da. Auch die Qualität des Kostens & Trinkens an sich kann durch das Beachten einiger Tipps & Tricks erheblich gesteigert werden.
Die Voraussetzungen für das perfekte Weinerlebnis
Hat man sich beim Weinbauern des Vertrauens oder im Handel für eine oder mehrere Sorten entschieden, kann die Verkostung starten.
- Empfehlenswert ist es, den Weingenuss nicht mit leeren Magen zu starten, da sich der Alkohol ansonsten auch bei geringen Mengen schnell bemerkbar machen kann.
- Dies kann zu einer Einschränkung des Urteilsvermögens führen und somit den Genuss einschränken.
- Stehen mehrere Fläschchen zur Verkostung bereit kann man in Pausen dazwischen auch Kleinigkeiten wie Brot, Käse oder andere Snacks zu sich nehmen.
- Die Pausen sollten dann aber dementsprechend lange sein, da ansonsten der Geschmack verfälscht wird.
In kurzen Pausen zwischen 2 Sorten empfiehlt sich ein Schluck Wasser zum Neutralisieren. Zudem vermeidet man so eine Dehydration.
Die richtigen Gläser für die Wein-Verkostung
Die Gläser, welche zur Verkostung bereitstehen, sollten frei von Staub oder Spülmittelresten sein. Ein einfaches Auswaschen im Vorfeld löst das Problem aber rasch. Zudem sollten je nach Weinsorte die richtigen Weingläser bereit stehen. Rotweingläser sind meist bauchiger um die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen.
Die richtige Temperierung
Wie die meisten bereits wissen ist Wein nicht gleich Wein.
Durch die richtige Temperierung ermöglicht man dem Geschmack sich zu 100% zu entfalten.
Grundsätzlich kann man sich an folgende Richtwerte halten:
Weißwein
- Halbtrockene bis liebliche Weißweine: 6 – 10 Grad Celsius
- Weißweine mit einem leichten und jungen Geschmack: 8 – 10 Grad Celsius
- Frische und eher trockene Weißweine: 9 – 11 Grad Celsius
- Würzig und reife Weißweine: 11 – 13 Grad Celsius
- edelsüße und körperreiche Weißweine: 12 – 14 Grad Celsius
Roséweine können ähnlich wie junge Weißweine behandelt werden (ca. 8-10 Grad Celsius)
Rotwein
- fruchtige & junge Rotweine: 12 – 14 Grad Celsius
- leichte Rotweine: 14 – 16 Grad Celsius
- mittelkräftige Rotweine (darunter fallen meist die „Standardsorten“: 16 – 18 Grad Celsius
- kraftvolle und schwere Rotweine: 18 Grad Celsius
Das optimale Geschmackserlebnis
Beim Öffnen der Flasche sollte man zunächst den Geruchstest am Korken vornehmen. Ein fehlerhafter Korken riecht stark säuerlich, wogegen ein gut erhaltener Korken neutral oder leicht nach Wein riecht.
- Rotweine werden dann in eine Karaffe eingeschenkt. Diese ermöglicht eine erhöhte Sauerstoffzufuhr.
Möchte man mehrere Weine probieren, sollte sich die Menge beim Einschenken auf ein paar Schlückchen beschränken.
Halten Sie das Glas nun am unteren Ende des Stiels, um eine Erwärmung des Weines zu vermeiden und schwenken Sie die Flüssigkeit etwas hin und her bis das Glas fast vollständig benetzt ist. Beim Schwenken kann man auch die Farbe betrachten.
Jetzt kann man die Nase leicht am Glasrand ablegen und tief einatmen. Ein Schwenken zwischen den Geruchstests entfaltet noch mehr Aromen.
Nehmen Sie jetzt einen kleinen Schluck (bzw. Schlürfen um die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen) und schwenken diesen langsam im Mund hin und her. Nach kurzer Zeit können Sie den Wein schlucken und auch hier noch die Restaromen in der Kehle wahrnehmen.
Bei größeren Weinverkostungen ist auch das „Spucken“ eine gern eingesetzte Alternative.
- Versuchen Sie die Aromen vollständig wahrzunehmen und genießen Sie jeden Schluck ganz bewusst mit allen Sinnen.
Es muss keine Wissenschaft aus dem Weingenuss gemacht werden. Diese Tipps ermöglichen Ihnen jedoch ein optimales Geschmackserlebnis für Sie und Ihre Gäste.